Das schöne Abenteuer (Deutschland, 1932)

Nach dem Theaterstück „Das schöne Abenteuer“ von G. A. de Caillavet, Robert de Fiert und Etienne Rey

Drehbuch: Reinhold Schünzel und Emmerich Preßburger
Produktion: Günther Stapenhorst
Regie: Reinhold Schünzel
Musik: Ralph Erwin
Texte: Fritz Rotter
Musikalische Leitung: Hans Otto Borgmann

Personenverzeichnis:
Graf d’Eguzon – Alfred Abel
Gräfin d’Eguzon – Ida Wüst
Andre d’Eguzon – Wolf Albach-Retty
Héléne de Trévillac – Käthe von Nagy
Frau de Trévillac – Adele Sandrock
Valentin Le Barroyer – Otto Wallburg
Frau de Serignan – Hilde Hildebrand
Herr Chartrain – Julius Falkenstein
Frau Chartrain – Gertrud Wolle
Herr Desmignires – Kurt Vespermann
Frau Desmignires – Blandine Ebinger
Herr Dubois – Julius E. Herrmann
Herr Durand – Ferdinand Hart
Jeanne – Lydia Pollmann
Fouques – Oskar Sima
Didier – Heinz Gordon
Dr. Pinbrache – Rudolf Ellebrach
Jeantine – Käthe Haack

In weiteren Rollen: Fischer, Fürstenberg, Gramholz, Maierzack, Schlichter

Aufgenommen auf Klangfilm-Apparatur

Ein Ufaton-Film

Das Lied „Ins blaue Leben“ erscheint in der Ufaton•Verlags G. m. b. H., Berlin SW 19, Scharrenstraße 16, und ist durch alle Musikalienhandlungen zu beziehen

Inhalt

Die Gräfin d’Eguzon hat ihren großen Tag. Das Ziel ihrer Wünsche ist erreicht, die Hochzeit ihrer reizenden Nichte Helene de Trevillac mit dem dicken Valentin de Barroyer soll noch heute stattfinden. Schon liegt das Hochzeitskleid der Braut bereit, die ersten Gäste treffen ein. Die Gräfin triumphiert. In einer Stunde ist Helene Valentins Frau und geht aus dem Hause, in dem sie als elternlose Waise einst Aufnahme fand und geduldet war, bis sich Andre, der Sohn des Hauses, in sie verliebte. Da hatte die Gräfin Vorsehung gespielt. Andre wurde als junger Diplomat nach Wien geschickt, um die Welt kennen zu lernen. Täglich schrieb er seiner heimlichen Braut, aber die Briefe fing die Gräfin ab, und die enttäuschte kleine Helene dachte nicht anders, als daß Andre sie vergessen habe. In dieser Stimmung wurde ihr von der Tante der reiche Valentin als Freier vorgestellt und müde und verzweifelt sagte Helene nicht nein, zumal von Andre keinerlei Lebenszeichen an sie gelangte. Nicht einmal zur Hochzeit könne er kommen, hat man Helene gesagt, weil er in Wien unabkömmlich sei.

Schon intoniert die Musik den Hochzeitsmarsch, und Valentin, der dicke, gutmütige Pedant, zappelt vor Aufregung. Zuviel dringt heute auf ihn ein. Die Hochzeit, dann die Reise aufs Land zu Helenes Großmutter, der uralten Frau von Trivillac, die vielen Koffer, Umsteigen in Limoges, an alles muß er denken und denkt nur daran nicht, daß ein junges, enttäuschtes Menschenkind vor ihm steht.

Ein Auto rast in den Hof, ein junger Mann im Reiseanzug springt die Treppe hinauf, sieht die Hochzeitsvorbereitungen. Die Tür zu Helenes Zimmer wird aufgerissen. Andre steht vor der zitternden Braut und fordert Rechenschaft. Warum hatte sie keinen seiner Briefe beantwortet. warum war sie zu feige, ihre Treulosigkeit einzugestehen? Briefe? Sie habe nie einen Brief erhalten, sagt Helene. Beide begreifen rasch, was man ihnen angetan hat. Aber noch ist es nicht zu spät.

Als Valentin die Braut abholen will, findet er nur noch den Schleier. Während eine grenzenlose Verwirrung entsteht, verläßt ein Auto mit zwei glücklichen jungen Menschen eiligst den Hof des Palais.

Die alte Frau Trevillac erwartet voll großmütterlicher Sehnsucht das junge Paar. Als sie ankommen, findet der junge Gatte, ein hübscher frischer Bursche, auch Gnade vor ihren kritischen Augen. Daß das Paar ohne Gepäck ankommt, fällt ihr weiter nicht auf. Sie zeigt den Neuvermählten das Brautgemach und läßt sie allein. Aber die treue alte Jeantine will unbedingt Vorsehung spielen. Wenn man drei Rosmarinzweige vor die Treppe des Brautgemachs legt und die junge Frau morgens darauf tritt, wird es bestimmt ein Junge! Ein Versuch kann nicht schaden, meint die Großmama. Als sie leise mit den Zweigen den Vorraum des Brautgemachs betritt, findet sie den jungen Gatten allein auf einem Sessel schlafend vor. Das will die alte Dame nicht dulden und schickt den vermeintlichen jungen Gatten zu Helene hinein.

Am nächsten Morgen trifft schwitzend und aufgeregt Valentin ein und klärt die alte Frau von Trevillac über Helenes Flucht auf. Als Andre erscheint, muß er bestätigen, daß er noch gar nicht Helenes Gatte ist. Die alte Dame ist empört. Da öffnet sich die Türe, Helene tritt heraus und setzt den Fuß auf das Rosmarin. Das ist zuviel für die Großmama. Da sie aber selbst an allem schuld ist, weil sie Andre in Helenes Zimmer bugsierte, verzeiht sie und schützt das junge Paar, als die Gräfin d’Eguzon erscheint. Auch Valentin beruhigt sich, und Andre verspricht, in Kürze Hochzeit zu machen. Und das Rosmarin — war es ein Zweig zuviel oder hat Helene zweimal draufgetreten — das Resultat sind Zwillinge. Wirklich ein schönes Abenteuer.

Quelle: Illustrierter Film-Kurier 469

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