Deutsche Uraufführung: 14.03.1934, Berlin, Ufa-Palast am Zoo
Ein Film nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Alfred Müller und Hans Lorenz
Drehbuch: Philipp und Lothar Mayring, Wolf Neumeister
Musik: Harald Böhmelt
Text: Richard Busch
Herstellungsgruppe: Bruno Duday
Spielleitung: Paul Wegener
Personenverzeichnis:
Marga Köhler – Käthe von Nagy
Peters, Fabrikant – Karl Ludwig Diehl
Sigrid Mansfeld – Jessie Vihrog
Ullrich – Hans Brausewettter
Willrodt – Harry Frank
Gärtner – Ernst Behmer
Dr. Nordegg – Theodor Loos
Vorhangzieher – Ernst Legal
Bühnenmeister – Gustav Püttjer
Hollberg, Berliner Theaterdirektor – Hans Zesch-Ballot
Banz – Werner Finck
Bankier Rieder – Hans Leibelt
Tonaufnahmeverfahren: Klangfilm
Ein Ufa-Tonfilm
Das Lied „Die Tage vergeh’n“ ist in der Ufaton-Verlags G. m. b. H., Berlin SW 19, Scharrenstraße 16, erschienen und durch alle Musikalienhandlungen zu beziehen
Im Eisenburger Stadttheater ist Hochbetrieb. Die bevorstehende Premiere des Theaterstückes „Die Freundin eines großen Mannes« ist besonders wichtig, weil das Weiterbestehen desTheaters von dem Erfolg abhängt. Dr. Nordegg, der Intendant, will das Theater unter allen Umständen erhalten, aber die Stadtkasse, aus der bisher die Subventionen kamen, ist leer, und einflußreiche Leute, unter Führung des reichen Fabrikanten Peters, vertreten den Standpunkt, daß ein neues Schwimmbad viel nötiger sei als ein Theater. Wird das neue Stück ein Erfolg, so hofft Dr. Nordegg den Magistrat zu überzeugen und sein Theater retten zu können. Darum muß das Stück gerade so gut herausgebracht werden wie in Berlin, wo allerdings die berühmte Ellen Roland die Titelsolle spielte. In Eisenburg soll diese Rolle die kleine Sigrid Mansfeld spielen, vor deren unberechenbaren Launen nicht nur das ganze Theater, sondem auch ihr Freund in Berlin, der reiche Bankier, zittert. Gerat heute ist Sigrid wieder besonders launenhaft. Sie erklärt, daß sie nicht spielen wird. Sie weiß, was von der Premiere abhängt, und ist überzeugt, Nordegg wird alles tun, was sie will.
Inzwischen ist ein Auto, von einer hübschen jungen Frau gelenkt, über den Markt gefahren und vor dem Theater beim Ausweichen vor dem Kraftwagen des Herrn Peters gegen eine Straßenlaterne gerannt. Peters hilft der Dame aus dem Wagen und ladet sie zu einem Frühstück im Theaterrestaurant ein. Die schöne Frau, die Peters immer besser gefällt, ist Ellen Roland, die von einer Urlaubsreise zurückkehrt. Sie nennt sich jedoch Peters gegenüber mit ihrem Mädchennamen, Marga Köhler. Während Peters alle Anordnungen trifft, um das beschädigte Auto Margas zu reparieren, sieht die Künstlerin den Schauspieler Ullrich, einen alten Kollegen und Verehrer, und erfährt von ihm, wie es um das Stadttheater steht. Intendant Nordegg lehnt es ab, der Mansfeld nachzulaufen … Ellens Theater-Blut kommt in Wallung. Die Kunststätte muß gerettet und den Kollegen ihr Brot erhalten werden. Sie selbst wird spielen – aber als angebliche Anfängerin Marga Köhler. Außerdem hofft sie auch, Peters zu bekehren. Ihm ist das Theater zwar gleichgültig, nicht aber Marga.
Sie fädelt alles sorgfältig ein. Nordegg ist nach einigem Zögern bereit, sie spielen zu lassen, und Peters verspricht, abends ins Theater zu kommen, wenn Marga nachmittags mit ihm Segelschlitten fährt.
Als die kleine Mansfeld hört, daß eine andere ihre Rolle spielt, trifft sie sofort ihre Gegenmaßnahmen. Ihr Freund, der Bankier Rieder, muß Peters abends vom Theater fernhalten. Er soll die andere nicht spielen sehen. Der Plan gelingt. Die Premiere ist zwar ein Riesenerfolg für „Marga Köhler“ und für das Theater, aberPeters hat eineVerhandlung mit Rieder und kann Marga auch nach dem Theater nicht treffen. Die Lage wird noch komplizierter, als Peters von Banz mit Sigrid im Auto gesehen wird. Daß er den kleinen Satan nur auf Rieders Bitten in ein Sanatorium gebracht hat, weiß Banz natürlich nicht.
Am nächsten Tag ist Marga enttäuscht über Peters, und umgekehrt. In einer Unterredung gelingt es jedoch Marga, dem Fabrikanten so gutes Theater vorzuspielen, daß er gar nicht merkt, daß Marga nur ihre Rolle aus dem Stück spielt. Sie entlockt ihm auf diese Weise einen Scheck über die Summe, die das Stadttheater als Subvention braucht. So wird Peters zum Mäzen und sogar zum Bräutigam der Künstlerin.
Marga Köhler war nämlich abgereist, aber der Berliner Intendant schickt Ellen Roland, um dem Kollegen in Eisenburg zu helfen. Peters hat das Theater lieben gelernt, und Ellen Roland hat sich zu seiner Gattin hinaufgespielt.
Quelle: „Illustrierter Film-Kurier“ – Die Freundin eines großen Mannes