Ich bei Tag und du bei Nacht (Deutschland, 1932)

Ein Ludwig Berger-Film der Erich Pommer-Produktion der Ufa von Hans Szikely und Robert Liebmann

Regie: LUDWIG BERGER
Musik: Werner R. Heymann
Texte: Robert Gilben
Produktionsleitung: Max Pfeiffer

Personenverzeichnis:
Grete – Käthe von Nagy
Hans – Willy Fritsch
Witwe Seidelbast -Amanda Lindner
Herr Krüger – Julius Falkenstein
Trude – Elisabeth Lennartz
Wolf – Albert Liewen
Helmut – Friedrich Gnas
Herr Meyer – Anton Pointner
Peschke – Eugen Rex
Frau Waiser – Ida Wüst
Die Filmdarstellerin – Ursula van Diemen
Der Filmdarsteller – Walther Ludwig
Zwei Straßensänger – Helmuth Forest, Carl Merznicht

Ferner wirken mit : Lydia Potechina, Trude Lieske, Gerhard Bienert, Karl Hellmer, Werner Hollmann, Rudolf Platte, Werner Pledath – Comedian Harmonists – Leo Monosson

Tonaufnahmeverfahren: Klangfilm
Ein Ufaton-Film

Die Schlager und Lieder erscheinen in der Ufaton-Verlags G. m. b. H., Berlin SW 19, Scharrenstraße 16, und sind durch alle Musikalienhandlungen zu beziehen

Inhalt

Die Witwe Seidelbast hat ihr Zimmer an zwei Mieter vermietet, die sich ständig ablösen und einander gar nicht kennen. Morgens bis halb 9 Uhr gehört das Bett Fräulein Grete, einer Maniküre; tagsüber verfügt darüber Hans, Nachtkellner in einem eleganten Weinrestaurant, der nachts arbeiten muß. Die beiden Mieter hassen einander; Hans ist ärgerlich, wenn er seinen Hut in irgend eine Ecke geworfen findet, und Grete ist wütend, wenn ihr Seidenkleid zerknüllt im Schrank liegt.

Eines Morgens kommt Hans noch im Kellnerfrack vom Dienst zurück und strebt nach Hause. Da begegnet ihm ein so hübsches, rassiges junges Mädchen, daß er trotz seiner Müdigkeit munter wird und sie anspricht. Zwischen ihm und der Fremden, die den eleganten Herrn im Frack für einen reichen Nachtbummler hält, kommt eine Verabredung zustande, und Hans sieht noch, wie seine Angebetete in ein schnittiges Privatauto hüpft. Da er sie für ein reiches Mädel halt, will er gar nicht zum Stelldichein gehen, doch auf Zureden seines Freundes Helmut tut er es doch. Hans weiß nicht, daß das Privatauto, in das Grete eingestiegen ist, Herrn Krüger gehört, den sie maniküren soll, und Grete sieht gar keine Veranlassung, den Geldbeutel ihres neuen Bekannten zu schonen. Die beiden fahren per Auto nach Potsdam, und Hans zahlt stöhnend, weil man einem reichen Mädel doch etwas bieten muß. In Sanssouci finden die beiden einander viel interessanter als die Schlösser des Alten Fritz und versinken so in aufkeimende Liebe, daß sie im Schloß unversehens zurückbleiben. Als die Schloßbediensteten, die die vermeintlichen „Einbrecher“ verhaften wollen, erscheinen, schrecken die beiden aus innigen Küssen auf und fahren eiligst zurück, denn Hans muß zur Arbeit. Rasch wird noch eine Verabredung für den Abend getrogen.

Als Grete abends ihr schönstes Kleid anziehen will, findet sie es zerdrückt in einer Ecke. Aus Zorn darüber begießt sie den Anzug ihres unbekannten Zimmergenossen mit Wasser — auf diese Weise verspätet sich Hans beim Stelldichein und beide denken, daß der Partner absichtlich nicht gekommen ist.

Helmut, der Freund von Hans, redet ihm zu, einfach zu Krügers zu gehen und mit Grete zu sprechen, die beide für Krügers Tochter haben, weil sie in Krügers Auto eingestiegen ist. Krügers richtige Tochter hat ebenfalls Liebeskummer. Ihr gefällt Wolf, einer ihrer Studienkollegen, von dem jedoch der alte Krüger nichts wissen will. Er wünscht, daß sie den reichen Bankier Meyer heiratet, denn auf Krügers Prunkmöbel klebt bereits das Pfändungssiegel. Als jetzt Hans erscheint, hält ihn Krüger für den reichen Meyer. Grete, die gerade Krügers Hand manikürt, hört, wie Hans als zukünftiger Schwiegersohn empfangen wird und ist empört. Der alte Krüger führt den vermeintlichen Meyer zu seiner Tochter Trude, und so erfährt Hans, wer Grete eigentlich ist. Grete aber trifft im Vorzimmer den richtigen Meyer, dem das hübsche Mädchen gefällt, besonders als er durch Zufall dahinterkommt, daß Krügers finanziell recht übel stehen. Voll Zorn über Hans willigt Grete ein, abends mit Meyer auszugehen, und Hans sieht zu seinem Entsetzen, daß seine Grete, elegant und schick, mit dem reichen Meyer ausgegangen ist. Überdies muß noch er dem Paar zähneknirschend das Essen servieren. In seiner Verzweiflung sucht er Trost im Alkohol. Die Folge davon ist, daß er hinausfliegt. Taumelnd erreicht er sein Bett bei Witwe Seidelbast. Da liegt aber schon jemand darin und schreit um Hilfe. Aus dem Bett wickelt sich ein weinender Mädchenkopf. Zwei junge Menschen starren einander an. Erst böse, dann immer freundlicher. Hans und Grete haben einander gefunden . . . .

Quelle: „Illustrierter Film-Kurier“

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